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Branchentreffen bei LEUCO – Kunden begeistern durch Dienstleistung

Die Redner und Podiumsdiskussionsteilnehmer von links nach rechts: Dietmar Nußbaumer (IMA Schelling Digital), Prof. Martin Stosch (Hochschule OWL), Prof. Rolf Staiger (Hochschule Rosenheim), Wilfried Bantle (Liebich und Partner), Dieter Rezbach (Lignum Consulting), Daniel Schrenk (LEUCO), Jochen Mayer (Digital Excellence Group), Christian Mayer (Ress Möbel), Dr. Matthias Gouthier (Universität Koblenz-Landau)
Die Redner und Podiumsdiskussionsteilnehmer von links nach rechts: Dietmar Nußbaumer (IMA Schelling Digital), Prof. Martin Stosch (Hochschule OWL), Prof. Rolf Staiger (Hochschule Rosenheim), Wilfried Bantle (Liebich und Partner), Dieter Rezbach (Lignum Consulting), Daniel Schrenk (LEUCO), Jochen Mayer (Digital Excellence Group), Christian Mayer (Ress Möbel), Dr. Matthias Gouthier (Universität Koblenz-Landau)

Daniel Schrenk, LEUCO Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing begrüßte zum Symposium
Daniel Schrenk, LEUCO Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing begrüßte zum Symposium "Kunden begeistern"...

...über 80 geladene Gäste aus der Holz- und Möbelbranche.
...über 80 geladene Gäste aus der Holz- und Möbelbranche.

1. Neues Denken

LEUCO hatte eingeladen, und im November befassten sich daraufhin über 80 Entscheider aus der Holz- und Möbelbranche mit einem herausfordernden Thema: Wie lassen sich Kunden mit neuen Ideen und innovativen Dienstleistungen begeistern? Sowohl auf dem Symposium wie bei der Podiumsdiskussion traf eine Vielfalt faszinierend neuer Sichtweisen und Ansätze aufeinander. Unser Fazit: Es war ein gewinnbringender Tag mit gegenseitiger Inspiration.

Veranstaltungsort war das architektonisch außergewöhnliche Marta Herford, Museum für zeitgenössische Kunst und zugleich stilvoller Ort für Events. Ausgesucht waren auch die Referenten: Hochschulprofessoren und Führungspersönlichkeiten anerkannter Beratungsunternehmen, daneben langjährig erfahrene Praktiker aus dem Werkzeug-, Maschinen- und Anlagenbau sowie das Leitungsmitglied eines prominenten Möbelherstellers sprachen über ihre Erkenntnisse. Der Gewinn für alle: ein Tag mit nachhaltigen Eindrücken, um für die wachsenden Herausforderungen der Zukunft besser gewappnet zu sein.

 

Vom konventionellen Produkt und der Produktion ...

Welcher Service wird von wem wie honoriert? Mit dieser Frage leitete der Moderator des Symposiums, Dieter Rezbach (Geschäftsführer Lignum Consulting GmbH), zum Dienstleistungsexperten Prof. Dr. Matthias Gouthier (Universität Koblenz-Landau) über, der kurz und bündig feststellte: „Unzufriedene Kunden wandern ab, aber zufriedene Kunden sind nicht automatisch loyal." Das Konzept seiner Wahl: Service Excellence mit Best Practices im Mittelpunkt. Bestätigung dafür bot Dipl.-Ing. Prof. Rolf Staiger (Hochschule Rosenheim): Ja, die Hersteller von hochwertigen Wirtschafts- und Investitionsgütern können ihre Wertschöpfung durch produkt- und produktionsnahe Dienstleistungen deutlich steigern. Allerdings: Soweit damit eine „digitale Transformation" der internen und externen Prozesse verbunden sei, erfordere dies eine strategische Weiterentwicklung des Unternehmens.

... zur Fokussierung auf konsequente Digitalisierung

Ganz anders die Empfehlung von Jochen Mayer (Executive Manager der Digital Excellence Group): Neue Services und Produkte sollten allein auf der Basis von Digitalisierung entwickelt werden. Er unterstrich dies mit Beispielen aus dem Alltag, in denen zum Teil nur noch übers Internet verkauft wird. Auch er betonte und stimmte darin mit Dipl.-Ing. Prof. Rolf Staiger überein: „Digitale Herausforderungen sind eine gesamtunternehmerische Herausforderung und Chance." Damit war das Feld thematisch abgesteckt. Symposium und Podiumsdiskussion setzten Meilensteine praktischer Orientierungshilfe.

 

2. Digitalisierung

Von KI und IoT bis zu Human Machine Interfaces, Big Data Analy-tics und Deep Learning – diese Begriffe verbindet man mit der Digitalisierung. Aber wie nutzt man sie für wichtige neue Unternehmensziele? Ein Vorschlag lautete: „Nachhaltiger Umgang mit begrenzten Ressourcen im Kontext von Industrie 4.0." Dipl.-Ing. Prof. Martin Stosch (Hochschule Ostwestfalen-Lippe) gab damit den Anstoß zu weiterführenden digitalen Ansätzen. Denn es versteht sich von selbst, dass damit nicht nur die Steigerung der Effizienz gemeint sein kann.

Für den Kunden ...

Auch bei der Digitalisierung sollte man den Kunden im Blick haben: „Richten Sie Ihre Identität am Kunden aus ... testen Sie sich mutig voran ... bauen Sie ganz einfache Prototypen ...". So Verena Fink (Geschäftsführende Gesellschafterin Woodpecker Finch GmbH und Co-Founder Quorum AI). Ihr Ratschlag für den Weg vom Kundenfokus zu „kundenzentrierter Innovation" lautete: „... definieren Sie ‚agil' für sich selbst, denn das gibt's nicht von der Stange zu kaufen." Dieses Vorgehen sei eine Art „Lebensversicherung", wenn Geschäftsmodelle wegbrechen.

... und mit dem Kunden.

Gastgeber LEUCO präsentierte durch Paul Götz (Projektleiter ToolCloud) den „digitalen Zwilling des Werkzeugs". Der Grundgedanke: Das physische Werkzeug generiert im Einsatz beim Kunden kontinuierlich Daten. Es schreibt sozusagen online seinen „Lebenslauf". Damit verbunden sind enorme Optimierungspotenziale. So kann der Kunde u. a. seine Kosten für Verschleiß und Lagerhaltung senken. Das ist ein beachtlicher Gewinn, allerdings mit einer wichtigen Voraussetzung: Vertrauen. Denn nur wenn Vertrauen geschaffen und gepflegt wird, ist eine derartige Nutzung sensibler Daten überhaupt möglich. Diese Frage lässt sich nicht auf Technik reduzieren, stellte Paul Götz fest: „Werkzeuge und deren Lifecycle digital abzubilden, bringt ein gewisses Umdenken in den Prozessen mit sich."

 

3. Die Sicht der Praktiker

Für Brot und Butter sorgt indes nach wie vor das Tagesgeschäft, und damit hatten die Praktiker das Wort. „Die Service-Kompetenz und Verfügbarkeit eines Maschinenherstellers – egal ob digital, persönlich oder online – entscheidet über den Erfolg des Unternehmens." Damit traf Jörg. F. Mayer (Geschäftsführer Altendorf GmbH) eine klare Aussage. „Wir können nicht immer das Gleiche tun und andere Ergebnisse erwarten. Wir brauchen Mut." Dazu forderte Christian Mayer (Mitglied der Geschäftsleitung Ress Möbelwerkstätten GmbH & Co. KG) auf.

Erst die Pflicht ...

Wo ist vorrangig anzusetzen? Eine Antwort lautete: Begeisterung könne man vielleicht schaffen, „... aber erst müssen die Basics passen", so Tobias Schaible (Geschäftsführer Homag GmbH). Auf diesem Wege könnten auch kleinere Unternehmen vorankommen. Dietmar Nußbaumer (Geschäftsführer IMA Schelling Digital GmbH) betonte: „Wir müssen uns von Preventive Maintenance (vorbeugender Wartung) zu Predictive Maintenance (vorhersagender, optimierbarer Wartung) entwickeln". Damit seien tiefgreifende und weitreichende Unwägbarkeiten verbunden.

... und dann die Kür

„Jeden Tag nimmt die Summe der Wahlmöglichkeiten zu und gleichzeitig – und das ist die Tragik – nimmt die Zahl der verlässli-chen Regeln ab." Wilfried Bantle (Berater, Partner und Aufsichtsrat von Liebich & Partner AG) beschreibt damit die Herausforderung, der sich Unternehmen heute stellen müssen, und Daniel Schrenk (Geschäftsführer Vertrieb LEUCO) plädiert dafür, sie anzunehmen: „Wir müssen jetzt einfach mal in den Markt gehen, ... und die (Kunden) werden uns als Anbieter in dieser Branche einen Weg zeigen, wo es hingehen muss." Es wird demnach auch zukünftig so sein, wie es in der Vergangenheit immer war: Letztlich entscheiden die Kunden.